Frühlingswanderung zum Sauschloss oberhalb von Siebeneich (Terlan)

Von Siebeneich über die Burgruine Greifenstein nach Glaning bei Jenesien und über Moritzing wieder zurück

Vor Jahren in der Studienzeit während einer Zugfahrt von Bozen nach Meran kommen meine Sitznachbarn zum Plaudern und beim Vorbeifahren in Siebeneich wird die Legende vom Sauschloss erzählt. Seither will ich dort hochwandern und auf die Spuren der Legende gehen. Doch die Zeit verstreicht und so wird erst letzten Samstag der Plan in die Tat umgesetzt. Die Burg selbst ist heut eine Ruine ohne Sehenswürdigkeiten. Sie ist trotzdem was Besonders mit wunderbaren Blick ins Etschtal. Und vor allem der Einstieg ins Sauschloss ist ein Erlebnis, denn wer in das Innere der Burg will, muss klettern! Der Burghof ist ziemlich verwachsen und die Mauern auch verfallen.

Die Legende vom Sauschloss

Vor langer langer Zeit wurde die Burg über Wochen von feindlichen Rittern belagert. Die Burg war gut gesichert und die Angreifer kamen nicht weiter. So beschlossen sie die Burgbewohner aushungern zu lassen. Die Nahrungsmittel wurden tatsächlich von Tag zu Tag knapper – es konnte ja niemand die Burg verlassen ohne nicht getötet zu werden. In dieser aussichtslosen Situation hatte der Graf von Greifenstein die rettende Idee und ließ das letzte Proviant, sein letztes Schwein über die Burgmauern werfen. Er täuschte damit den feindlichen Rittern vor, noch jede Menge Vorräte zu haben. Und ja, der Plan funktionierte! Sie zogen ab und die Burg Greifenstein mit seinen Bewohnern war gerettet. Seither heißt die Burg Greifenstein auch Sauschloss.

Die Wanderung

Wir parken unser Auto in Siebeneich (ca. 40 km von uns entfernt) und folgen dem Weg 11A Richtung Burg Greifenstein. Nach kurzer Zeit kommen wir in einer Waldlichtung zu einer kleinen Kapelle. Sie ist schön mit Blumen geschmückt. 1992 soll dort eine Marienerscheinung gewesen sein. Anschließend geht es hoch Richtung Burgruine. Nach einer guten Stunden haben wir unser Ziel erreicht und sind beim Klettern in das Innere der Burg. Für mich als Nicht-Kletterin und Nicht-Schwindelfreie war es erst eine kleine Überwindung, aber es lohnt sich. Auch wenn der Burghof ziemlich verwachsen ist, so ist der Ausblick ein Genuss und alle Mühen wert.

Nachdem wir alle Fotos im Kasten haben, ruft der Hunger und wir machen uns auf dem Weg zum Gasthof Noafer, der ca. 10 min. entfernt von der Burgruine liegt. Gemütlich nehmen wir auf der Terrasse Platz und genießen die Sonnenstrahlen.

Nach der Stärkung gehen wir den Weg 11B runter nach Moritzing mit wunderbaren Blick nach Bozen und das Überetsch. Der Steinweg ist ziemlich holprig und durch das Laub auch teilweise etwas rutschig. Wir nehmen für das letzte Stück den Bus nach Siebeneich zum Auto.

Müde, aber überglücklich steigen wir ins Auto ein. Ein toller Wandertag mit vielen Eindrücken liegt hinter uns.

START- und ZIELPUNKT: Siebeneich

WEGLÄNGE: ca. 8 km

GEHZEIT: ca. 3 Stunden

↑ 599 m ↓628 m